13. Mai 2011: Poetry-Slam, RZ-Forum

Ein Poetry-Slam ist ein unter­halt­samer lite­ra­ri­scher Spaß für Vor­tra­gende und Publikum glei­cher­maßen, bei dem höchst unter­schied­liche Text­bei­träge gefragt sind. Skur­riles oder Gro­teskes ist ebenso erlaubt wie Lyri­sches oder Kurz­prosa — Haupt­sache selbst ver­fasst. Bewertet werden sowohl Inhalt als auch die Per­for­mance der Texte, die inner­halb eines bestimmten Zeit­li­mits vor­ge­tragen werden. Am Ende stimmt das Publikum über den Sieger ab.

Mode­ra­tion: Nadja Schlüter und Ralf Prestenbach.

14. Mai 2011: Literatur im Halb­stun­den­takt auf der BUGA

Schrift­stel­le­rinnen und Schrift­steller lesen aus ihren Werken und laden zu indi­vi­du­ellen Gesprä­chen ein. Schlen­dern Sie über das Gelände und lassen Sie sich über­ra­schen! Auf Wegen und Plätzen, in Ecken und Nischen, zwi­schen Rosen und Lavendel, auf den Bühnen und in Blu­men­beeten begegnen Sie Autorinnen und Autoren, die Prosa und Lyrik zu den unter­schied­lichsten The­men­be­rei­chen vortragen.

Autor/in Thema Bereich Uhr­zeit Bühne fest
Kern­be­reich Blu­menhof am Dt. Eck

Ute Bales

Lesung aus: “Peter Zirbes”

Blu­menhof

11.45 Uhr bis 12.05 Uhr Para­dies­garten

Franz von 
Stockert

Thema Lebens­wandel und polit. Wandel

Blu­menhof

12.15 Uhr bis 12.35 Uhr Para­dies­garten

Dr. Mari­anne
Baun

Kunst, Kirche, Reli­gion, Glaube

Blu­menhof

12.45 Uhr bis 13.05 Uhr

Para­dies­garten

Minnie Rembe

Reli­gion, Glaube, Kirche, Kunst

Blu­menhof

13.15 Uhr bis 13.35 Uhr

Para­dies­garten

Thomas M. Mayr

Satire zur der­zei­tigen Wirtschaftskrise

Blu­menhof

10.45 Uhr bis 11.05 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Win­fried Ans­linge (VS Saar)

aus : “Was­ser­musik für Frau Bercelius”

Blu­menhof

11.15 Uhr bis 11.35 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Bri­gitta Dewald-Koch

Begeg­nung und Nachbarschaft

Blu­menhof

11.40 Uhr bis 12.00 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Rolf Stolz

Begeg­nung und Nachbarschaft

Blu­menhof

13.15 bis 13.35 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Katrin Kirchner

Europa / Gedicht­band mit deutsch-fran­zö­si­schen Liebesgedichten

Blu­menhof

14.15 Uhr bis 14.35 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Prof. Dr. Heri­bert
Rück

Europa / öster­rei­chi­sches Flüchtlingslager

Blu­menhof

15.15 Uhr bis 15.35 Uhr

Sta­tion Buntes Klas­sen­zimmer Kunst (hinter dem Ludwig-Museum)

Chris­toph Kloft

Mau­er­fall

Deut­sches Eck

12.00 bis 12.30 Uhr

Bühne RZ Forum

Ursula Klee

Tropfen im Fluss

Deut­sches Eck

12.50 bis 13.15 Uh

Bühne RZ Forum

Mar­tina André

“Die Teue­fels­hure” Aufbau Verlag

Deut­sches Eck

13.35 bis 14.15 Uhr

Bühne RZ Forum

Ernst Heimes

“San­dras Weg zum Eck” 

Deut­sches Eck

14.40 Uhr bis 15.15 Uhr

Bühne RZ Forum

Jörg Schmitt-Kilian

Lesung aus dem Krimi “Lei­chen­spuren”

Deut­sches Eck

15.40 Uhr bis 16.10 Uhr

Bühne RZ Forum

Petra Urban und Monika-Katha­rina Böss, Musik: Ulla Boh­meier-Brandt (Geige) Begeg­nungen am Fluss Deut­sches Eck 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr, Ton­probe um 15.15 Uhr Bühne RZ Forum

Bunter Mark­platz der Autoren vor der RZ Bühne, 17.00 bis 18.45 Uhr

Susanne Becken­kamp

kurze Prosa

Seil­bahn

zw. 12.30 ‑13.30 Uhr, durch­nitt­lich je 4,5 Minuten

Seil­bahn

Kern­be­reich Kur­fürst­li­ches Schloss 

Horst Saul

Garten, Blumen, Jahreszeiten

Kur­fürst­li­ches Schloss

13.00 Uhr bis 13.20 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Fred Hei­dings­felder

Klang und Leseerlebnisse

Kur­fürst­li­ches Schloss

13.30 Uhr bis 13.50 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Rita Kupfer

Klang- und Leseerlebnisse

Kur­fürst­li­ches Schloss

14.00 Uhr bis 14.20 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Armin P. Faust

Schatz­truhe und Schmuckkästlein

Kur­fürst­li­ches Schloss

14.30 Uhr bis 14.50 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Volkmar
Döring

Ode an die Früh­lings­luft (Poem)

Kur­fürst­li­ches Schloss

15.00 Uhr bis 15.20 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Bet­tina Hoffmann-Günster

Lust­wan­deln

Kur­fürst­li­ches Schloss

15.30 Uhr bis 15.50 Uhr

Lange Tafel (Schloss­vor­platz)

Thomas Wieck­horst

Roman “Ich konnte mir vieles vorstellen” 

Fes­tungs-
plateau

14.30 Uhr bis 14.50 Uhr

Schloss­bühne

Wendel
Schäfer

Vögel haben keine Fenster

Fes­tungs-
plateau

15.00 Uhr bis 15.20 Uhr

Schloss­bühne

Eva Paula Pick und Peter Glanzmann

GRÜNE SCHAFE BIT­TER­SÜSS  oder  GEDICHTE IN J‑AZZPIK Wort­musik und Klan­g­laute, ein jazz-lyri­sche Textur

Fes­tungs-
plateau

15.30 Uhr bis 16.30 Uhr

Schloss­bühne

Kern­be­reich Fes­tung Ehrenbreitstein

Johanna Stein

Wech­selndes Licht / Chan­ging Light — Geschichten aus Irland

Fes­tungs-
plateau

11.00 Uhr bis 11.20 Uhr

Fes­tungs­park

Mona Misko

“Begeg­nungen” aus der Antho­logie “Fan­tasie mit Schneegestöber”

Fes­tungs-
plateau

11.30 Uhr bis 11.50 Uhr

Fes­tungs­park

Thomas
Krämer

Mord Land Fluss

Fes­tungs-
plateau

12.00 Uhr bis 12.20 Uhr

Fes­tungs­park

Erhard Schmied

Die kuriosen Fälle des Kom­missar Rothmann

Fes­tungs-
plateau

12.30 Uhr bis 12.50 Uhr

Fes­tungs­park

Institut
Deuster

Kin­der­le­sung aus dem BUGA-Geschichten-Buch

Fes­tungs-
plateau

13.00 Uhr bis 13.20 Uhr

Fes­tungs­park

Mark Heyd­rich

neue, teils unver­öf­fent­lichte Texten zum Thema „Natur“

Fes­tungs-
plateau

13.30 Uhr bis 13.50 Uhr

Fes­tungs­park

Nelia
Dorscheid

neue, teils unver­öf­fent­lichte Texten zum Thema „Natur“

Fes­tungs-
plateau

14.00 Uhr bis 14.20 Uhr

Fes­tungs­park

 

Roger Wil­lemsen: „Die Enden der Welt“ mit Buchpreis-Verleihung

Die Eröff­nungs­rede zu den 10. Rhein­land-Pfäl­zi­schen Lite­ra­tur­tagen hält Walter Schu­ma­cher, Staats­se­kretär des Minis­te­riums für Bil­dung, Wis­sen­schaft, Jugend und Kultur
Durch das Pro­gramm führt Zau­ber­phi­lo­soph Andino

Der beliebte TV-Mode­rator und viel­fach preis­ge­krönte Autor Roger Wil­lemsen war auf fünf Erd­teilen unter­wegs, um seine ganz per­sön­li­chen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geo­gra­phi­schen: das Kap von Süd­afrika, der Hima­laja oder der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz ein­zig­ar­tige, indi­vi­du­elle End­punkte: ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jüngsten Gerichts in Orvieto, eine Behörde im kriegs­zer­rüt­teten Kongo. Immer aber geht es in diesen gran­diosen lite­ra­ri­schen Rei­se­bil­dern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begeh­rens, der Illu­sionen, der Ord­nung und Ver­stän­di­gung. Um das Ende des Lebens – und um den Neubeginn.

Im Rahmen des fest­li­chen Abend­pro­gramms wird auch der mit 1.500 € dotierte Preis „Buch des Jahres“ ver­liehen sowie der Son­der­preis der Jury.

15. Mai 2011: Rhein­ro­mantik: Post­mo­dern seit 200 Jahren? Matinee: Früh­ro­mantik – Hoch­ro­mantik – Spät­ro­mantik – Postmoderne

Die Eck­daten der deut­schen lite­ra­ri­schen Romantik: Ver­ge­gen­wär­tigt man sich, was gleich­zeitig im Rhein­land und anderswo geschah, erfasst man die enorme Spann­breite und Kom­ple­xität des Roman­ti­schen, das mit einer völlig neuen Raum- und Zeit­wahr­neh­mung ver­bunden ist. In Frank­reich geht gerade die Revo­lu­tion zu Ende, Napo­leon schickt sich an, Europa zu erobern, seine Kar­to­gra­phen unter Tran­chot fangen an, die Rhein­lande zu ver­messen, was bis 1828 vom Preußen von Müff­ling wei­ter­ge­führt wird. Karl Marx wird 1818 geboren, Charles Darwin 1809. 1818 — 1837 ver­fassten die Brüder Grimm die erste wis­sen­schaft­liche „Deut­sche Gram­matik“, später das „Deut­sche Wör­ter­buch“. Nimmt man Fried­rich Nietz­sche (geb. 1844) und Sig­mund Freud (geb. 1856) hinzu, erkennt man, dass wesent­liche Momente unseres modernen Men­schen­bildes und Welt­ver­ständ­nisses in der Zeit der Romantik fußen und unmit­telbar danach Gestalt annahmen.

All dies und die These, dass die Post­mo­derne in fast all ihren Ele­menten durch und durch roman­tisch ist, wird mit hoch­ka­rä­tigen Teil­neh­mern dis­ku­tiert und erörtert.

Mode­ra­tion: Klaus-Dieter Regenbrecht

Natür­lich Literatur! Eine Rückschau

Drei Tage lang war das BUGA-Gelände Schau­platz der 10. Rhein­land-Pfäl­zi­schen Lite­ra­tur­tage. Bereits der Beginn am Freitag Abend war ful­mi­nant: Mehr als 500 Per­sonen aller Alters­stufen lauschten dem Poetry Slam auf der RZ-Bühne hinter dem Deut­schen Eck. Wahre Sprach­akro­baten trugen gekonnt Selbst­ver­fasstes vor – und das Publikum wurde um Abstim­mung gebeten. Ein Auf­takt bei gutem Wetter, wie er besser nicht hätte sein können.

Am Samstag Morgen ab 10:45 Uhr traf man Lite­raten in allen mög­li­chen Ecken, hinter Bäumen, im Para­dies­garten, in der Seil­bahn oder ein­fach auf den Wegen. Fast 50 lesende Lite­raten führten vor, wie inspi­rie­rend und facet­ten­reich die rhein­land-pfäl­zi­sche und saar­län­di­sche Lite­ra­tur­szene ist. Beim „Markt­platz der Autoren“ unweit der RZ-Bühne, kamen Autoren und ihr Publikum ins Gespräch. Über das voll­stän­dige Pro­gramm sowie Lese­proben der Autoren infor­mierte eine aus­lie­gende Broschüre.

Höhe­punkt war der Samstag Abend. Ab 19:00 Uhr star­tete die Preis­ver­lei­hung „Buch des Jahres“. Der Haupt­preis ging an Daniela Dröscher für ihren Erzähl­band „Gloria“, erschienen im Berlin Verlag. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr vom Minis­te­rium für Bil­dung, Kultur und Wis­sen­schaft des Saar­landes finan­ziert. Ute Bales erhielt den mit 500 Euro dotierten Son­der­preis der Jury für ihren Eifel­roman „Peter Zirbes“, erschienen im Rhein-Mosel-Verlag.

Kul­tur­staats­se­kretär Walter Schu­ma­cher eröff­nete offi­ziell die Lite­ra­tur­tage. Obwohl das Wetter nicht ganz mit­spielte, waren auch an diesem Abend mehr als 500 Men­schen gekommen, um die Ver­an­stal­tung und den Ehren­gast Roger Wil­lemsen zu erleben. Durch das Pro­gramm führte Zau­ber­phi­lo­soph Andino, musi­ka­lisch begleitet von dem Gitar­risten Rus­sell Poyner.
Das Glanz­stück des Abends war unbe­stritten Roger Wil­lemsen, der eine Stunde lang frei über die „Enden der Welt“ refe­rierte und das Publikum mit seinem fes­selnden Vor­trag in seinen Bann zog.

Den Abschluss der Lite­ra­tur­tage bil­dete eine Matinee am Sonntag Morgen zum Thema „Rhein­ro­mantik – post­mo­dern seit 200 Jahren?“. Wegen des Regens fand die hoch­ka­rätig besetzte Ver­an­stal­tung im Ludwig Museum statt, ein zwar nicht geplanter, aber umso wir­kungs­vol­lerer Bei­trag zum „Tag des Museums“. In einer gelun­genen Mischung aus Rezi­ta­tion, Infor­ma­tion und Dis­kus­sion näherte man sich dem Thema. Gar nicht mehr so über­ra­schend stand am Ende die Erkenntnis, dass die Romantik, was ihre wesent­li­chen Merk­male angeht, eigent­lich nie auf­ge­hört hat.