Debüt des Jahres
Debüt des Jahres 2019
Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar prämiert mit Schriftstellerverband Saarland (VS) Literarisches Debüt 2019
Der Literaturpreis Debüt des Jahres 2019 geht in diesem Jahr an die Autorin Maike Wetzel, Berlin, für ihren 2018 im Schöffling-& Co Verlag erschienenen Roman „Elly“.

© Foto: Andreas Potthoff
Elly ist ein Roman über ein spurlos verschwundenes elfjähriges Mädchen. Die Eltern, die ältere Schwester Ines, die Großeltern, sie alle verlieren Elly und mit ihr zugleich sich selbst. Zuflucht nehmen sie in Tagträumen, Hoffnungen und einer rastlosen Betriebsamkeit, die wiederum in Ängsten und Depressionen mündet.
Maike Wetzel befasst sich in ihrem ersten Roman, so die Jury, mit dem Schlimmsten, was einer Familie widerfahren und aus den Fugen geraten lassen kann. Der Text arbeite mit Brechungen und kunstvollen, kurzen Sätzen, die tiefgründig seien, einen in das Rätsel um Elly hineinzögen und dabei immer wieder auf eine falsche Spur leiteten. Damit bekomme der Roman, so die Jury weiter, in seiner Gestaltung etwas Atemloses, das die Leserschaft miterleben lasse, wie sich angesichts einer Katastrophe und der nie aufhörenden Ungewissheit die Betroffenen veränderten, wie sie versuchten, sich in ein Leben danach zu retten, ohne dass es ihnen wirklich gelingt. Maike Wetzel schreibe mit deutlicher Empathie und Sympathie für ihre Figuren, sie zeige die unterschiedliche Wahrnehmung der Betroffenen und die abgründigen Wirklichkeiten, die sich daraus ergäben. Sie stelle in ihrem Roman eine fesselnde Atmosphäre her und verbinde das alles mit einer sprachlichen Brillanz, so die Jury.
Maike Wetzel ist in der Nähe von Mainz aufgewachsen, lebt aber gegenwärtig in Berlin. Sie studierte Regie an der Münchner Filmhochschule und mit einem DAAD-Stipendium in Großbritannien. Als Regisseurin und Drehbuchautorin realisierte sie mehrere Kurzfilme und Reportagen.
Der Jury gehörten an: die Autorin Alena Wagnerova (Saarbrücken), die Autorin und 1. Vorsitzende des Literaturwerks Rheinland-Pfalz Saar, Brigitta-Dewald-Koch (Mainz), der Kulturreferent im rheinland-pfälzischen Kultusministerium Michael Au (Mainz), die Kulturjournalistin Andrea Dittgen (Saarbrücken) und die Geschäftsführerin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Stefanie Brich.
Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro verbunden sowie drei Lesungen in verschiedenen Städten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Lesetermine sind demnächst auf der Webseite des Literaturwerks (www.literaturwerk.net) und des VS (vs-rlp.de und vs-saar.de) nachzulesen.
Die offizielle Preisverleihung findet im Rahmen des Symposions Heimat(en) des Literaturwerks am 4. September 2019 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz statt.
Debüts der letzten Jahre
Debüt des Jahres 2017
Der Literaturpreis »Debüt des Jahres 2017« geht in diesem Jahr an den Autor Michael Sieben, Berlin, für seinen 2016 im Carlsen-Verlag erschienenen Jugendroman Ponderosa. Ponderosa – so nennen Kris, Josie und Juri die verlassene Hütte am Rand der Siedlung. Hier, an diesem geheimen Ort, treffen sie sich, rauchen, reden miteinander. Eigentlich verstehen sie sich gut, bis sie versuchen, Josis…
Debüt des Jahres 2015
Der Literaturpreis des Literaturwerks Rheinland-Pfalz-Saar für das Debüt des Jahres 2015 geht in diesem Jahr an den Autor Jens Eisel, Hamburg, für seinen im September 2014 im Piper-Verlag erschienenen Erzählband Hafenlichter. Hafenlichter, so die Jury, das sind 17 Kurzgeschichten, die schnörkellos und in knappen, aber eindrucksvollen Worten vom Leben unterschiedlicher Personen erzählen, für die…
Debüt des Jahres 2013
Literaturwerk und VS Rheinland-Pfalz-Saar prämieren literarisches Debüt von Roman Schafnitzel Der Literaturpreis Debüt des Jahres 2013 geht an den Autor Roman Schafnitzel für seinen Roman „Am siebten Tag erschuf Gott die Vergänglichkeit“. Der Roman ist in der Edition Schrittmacher des Rhein-Mosel-Verlags erschienen; er setzt sich mit der Zerrissenheit der deutsch-französischen Grenzregion in den…
Manuskriptförderung
Rheinland-Pfälzische Autorinnen ausgezeichnet
Das Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar e.V. und der Verband Deutscher Schriftsteller (VS), Landesverband Rheinland-Pfalz, haben erstmals in 2012 die Förderung von zwei Manuskripten ausgeschrieben. Zugelassen waren abgeschlossene belletristische Manuskripte der verschiedenen Prosa- und Lyrik-Gattungen, deren Veröffentlichung vom Land Rheinland-Pfalz mit einem Zuschuss von insgesamt bis zu 6.000 Euro gefördert werden soll.
Voraussetzung für eine Teilnahme war, dass die Autorinnen und Autoren oder ihr Werk einen nachweisbaren Bezug zu Rheinland-Pfalz haben.
Das Ergebnis war überwältigend. 104 Manuskripte wurden eingereicht. Die Texte lassen eine große Bandbreite an Genres und unterschiedlichen Schreibstilen erkennen. Unter den eingesandten Werken wählte die Jury, bestehend aus Michael Au (Literaturreferent des Kulturministeriums), Ernst Heimes (Buchhändler und Autor), Michael Jacobs (Journalist, Allgemeine Zeitung Mainz), Klaus Feld (Börsenverein des deutschen Buchhandels, Geschäftsführer der Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) und Volker Gallé (Kulturkoordinator der Stadt Worms und Autor) Anke Velmekes Prosatext „Hinketanz“ und Sarah Katharina Kayß´ Lyrik- und Essaysammlung aus. Anke Velmeke hat in Mainz studiert und war hier auch als Sprachlehrerin tätig. Sarah Katharina Kayß, geb. 1985 in Koblenz, lebt derzeit in London.
Anke Velmekes „Hinketanz“ beeindrucke durch starke, poetische, aber auch bisweilen lakonische Bilder, so die Jury. Das von ihr vorgelegte Werk, das die Atmosphäre einer Kleinstadt am Rhein einfange, habe experimentelle Ansätze und einen sehr musikalischen Ton, so die weitere Begründung der Jury.
Sarah Katharina Kayß´ Gedichte- und Essaysammlung, stellte die Jury fest, beschäftige sich mit wichtigen Fragen unserer Gegenwart. Bereits nach wenigen Sätzen sei spürbar, dass die junge Autorin etwas zu sagen habe. Ihre Lyrik und Essays seien in bestechender Weise durch einen modernen Tonfall und einen eigenen Blick gekennzeichnet. Sie selbst benennt ihr Manuskript als eine „Hommage an das 21. Jahrhundert. Eine Hommage an die Gegenwart und die Vergangenheit, die unaufhaltsam auf sie abfärbt.“
Das Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar e.V. und der Verband Deutscher Schriftsteller, Landesverband Rheinland-Pfalz, werden die beiden Autorinnen bei der Suche nach einem geeigneten Verlag für ihr jeweiliges Manuskript unterstützen.

Anke Velmeke

Sarah Katharina Kayß
Jury
- Michael Au, Literaturreferent des Kultusministeriums RLP
- Klaus Feld, Geschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Landesverband RLP
- Michael Jacobs, Journalist, Allgemeine Zeitung Mainz
- Ernst Heimes, Buchhändler und Autor
- Volker Galle, Autor