Debüt des Jahres
Debütpreis 2022 geht an Janine Adomeit
Der Literaturpreis Debüt des Jahres des Literaturwerks Rheinland-Pfalz-Saar geht in diesem Jahr an die Autorin Janine Adomeit für ihren 2021 im DTV Verlag erschienenen Debüt-Roman Vom Versuch, einen silbernen Aal zu fangen.
Die Bewohner*innen der fiktiven rheinland-pfälzischen Stadt Villrath, nahe dem Ahrtal gelegen, geben die Hoffnung nicht auf, dass die berühmte Marienquelle, die nach einem Erdbeben versiegte, wiederbelebt und der frühere Wohlstand in die Stadt zurückgeholt werden kann. Entsprechend groß sind die Erwartungen, als anlässlich von Bauarbeiten der Bahn vermeintlich die alte Quelle wiederentdeckt wird. Das ist der Rahmen einer Geschichte, in der sich ebenso präzise wie spannend eine Milieustudie über eine von der Politik vergessene Stadt und deren Menschen mit ihren Träumen und Hoffnungen auf ein besseres Leben — unter Einbindung einer gehörigen Portion Lokalkolorit -, entfaltet.
In ihrem Debüt, so die Jury in ihrer Begründung, ist es Janine Adomeit gelungen, in sprachlich beeindruckender wie auch authentischer Weise die Zerbrechlichkeit von Lebensträumen anhand von tragischen Lebensläufen und skurrilen Figuren auf eine tragkomische und psychologisch tiefgründige Weise darzustellen. Man spürt beim Lesen die Erzählfreude von Janine Adomeit, so die Jury, und ihre Lust am liebevoll-ironischen Blick auf die Bewohner*innen einer verlorenen Stadt, die allesamt einen Hang dazu haben, sich auf ihrem Weg zum Glück selbst im Weg zu stehen. Das Debüt setze sich mit den verschiedenen Facetten des Scheiterns und des Neubeginns, dem Misstrauen gegenüber den eigenen Fähigkeiten, aber auch dem Beharrungsvermögen und letztlich dem Zusammenhalt der Menschen in Villrath in einer preiswürdigen Weise auseinander.
Janine Adomeit, Jahrgang 1983, wurde in Köln geboren und studierte Literatur- und Sprachwissenschaft. Sie lebt und arbeitet als Autorin und Texterin in Flensburg.
Der Jury gehörten an: die Autorin Alena Wagnerova (Saarbrücken), die Autorin und 1. Vorsitzende des Literaturwerks Rheinland-Pfalz Saar, Brigitta-Dewald-Koch (Mainz), der Kulturreferent im rheinland-pfälzischen Kultusministerium Michael Au (Mainz), der Literaturreferent im saarländischen Kultusministerium Jörg Sämann sowie die Kulturjournalistin Andrea Dittgen (Saarbrücken).
Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro verbunden sowie drei Lesungen in Orten in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Lesetermine sind demnächst auf der Webseite des Literaturwerks (www.literaturwerk.net) und des VS (vs-rlp.de und vs-saar.de) nachzulesen.
Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar
Der Vorstand
Update vom 20.10.2022
Gestern Abend in der Steipe in Trier. Tolle Lesung mit Janine Adomeit, der diesjährigen Debütpreisträgerin des Literaturwerks Rheinland-Pfalz-Saar. Sie las aus ihrem Werk: Vom Versuch, einen silbernen Aal zu fangen. Auf die Lesung folgte eine lebendige Diskussion zwischen der Autorin und Zuhörerschaft, die bei einem Umtrunk fortgesetzt wurde, den Dr. Christine Reiter, CTM LeseKultur und Mitorganisatorin der Lesung, spendete. Unterstützt wurde die Lesung zudem von der Volkshochschule Trier.
Debüts der letzten Jahre
Debüt des Jahres 2019
Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar prämiert mit Schriftstellerverband Saarland (VS) Literarisches Debüt 2019 Der Literaturpreis Debüt des Jahres 2019 geht in diesem Jahr an die Autorin Maike Wetzel, Berlin, für ihren 2018 im Schöffling-& Co Verlag erschienenen Roman „Elly“. © Foto: Andreas PotthoffElly ist ein Roman über ein spurlos verschwundenes elfjähriges Mädchen. Die Eltern, die…
Debüt des Jahres 2017
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Debüt des Jahres 2015
Der Literaturpreis des Literaturwerks Rheinland-Pfalz-Saar für das Debüt des Jahres 2015 geht in diesem Jahr an den Autor Jens Eisel, Hamburg, für seinen im September 2014 im Piper-Verlag erschienenen Erzählband Hafenlichter. Hafenlichter, so die Jury, das sind 17 Kurzgeschichten, die schnörkellos und in knappen, aber eindrucksvollen Worten vom Leben unterschiedlicher Personen erzählen, für die…
Debüt des Jahres 2013
Literaturwerk und VS Rheinland-Pfalz-Saar prämieren literarisches Debüt von Roman Schafnitzel Der Literaturpreis Debüt des Jahres 2013 geht an den Autor Roman Schafnitzel für seinen Roman „Am siebten Tag erschuf Gott die Vergänglichkeit“. Der Roman ist in der Edition Schrittmacher des Rhein-Mosel-Verlags erschienen; er setzt sich mit der Zerrissenheit der deutsch-französischen Grenzregion in den…
Manuskriptförderung
Rheinland-Pfälzische Autorinnen ausgezeichnet
Das Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar e.V. und der Verband Deutscher Schriftsteller (VS), Landesverband Rheinland-Pfalz, haben erstmals in 2012 die Förderung von zwei Manuskripten ausgeschrieben. Zugelassen waren abgeschlossene belletristische Manuskripte der verschiedenen Prosa- und Lyrik-Gattungen, deren Veröffentlichung vom Land Rheinland-Pfalz mit einem Zuschuss von insgesamt bis zu 6.000 Euro gefördert werden soll.
Voraussetzung für eine Teilnahme war, dass die Autorinnen und Autoren oder ihr Werk einen nachweisbaren Bezug zu Rheinland-Pfalz haben.
Das Ergebnis war überwältigend. 104 Manuskripte wurden eingereicht. Die Texte lassen eine große Bandbreite an Genres und unterschiedlichen Schreibstilen erkennen. Unter den eingesandten Werken wählte die Jury, bestehend aus Michael Au (Literaturreferent des Kulturministeriums), Ernst Heimes (Buchhändler und Autor), Michael Jacobs (Journalist, Allgemeine Zeitung Mainz), Klaus Feld (Börsenverein des deutschen Buchhandels, Geschäftsführer der Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) und Volker Gallé (Kulturkoordinator der Stadt Worms und Autor) Anke Velmekes Prosatext „Hinketanz“ und Sarah Katharina Kayß´ Lyrik- und Essaysammlung aus. Anke Velmeke hat in Mainz studiert und war hier auch als Sprachlehrerin tätig. Sarah Katharina Kayß, geb. 1985 in Koblenz, lebt derzeit in London.
Anke Velmekes „Hinketanz“ beeindrucke durch starke, poetische, aber auch bisweilen lakonische Bilder, so die Jury. Das von ihr vorgelegte Werk, das die Atmosphäre einer Kleinstadt am Rhein einfange, habe experimentelle Ansätze und einen sehr musikalischen Ton, so die weitere Begründung der Jury.
Sarah Katharina Kayß´ Gedichte- und Essaysammlung, stellte die Jury fest, beschäftige sich mit wichtigen Fragen unserer Gegenwart. Bereits nach wenigen Sätzen sei spürbar, dass die junge Autorin etwas zu sagen habe. Ihre Lyrik und Essays seien in bestechender Weise durch einen modernen Tonfall und einen eigenen Blick gekennzeichnet. Sie selbst benennt ihr Manuskript als eine „Hommage an das 21. Jahrhundert. Eine Hommage an die Gegenwart und die Vergangenheit, die unaufhaltsam auf sie abfärbt.“
Das Literaturwerk Rheinland-Pfalz-Saar e.V. und der Verband Deutscher Schriftsteller, Landesverband Rheinland-Pfalz, werden die beiden Autorinnen bei der Suche nach einem geeigneten Verlag für ihr jeweiliges Manuskript unterstützen.

Anke Velmeke

Sarah Katharina Kayß
Jury
- Michael Au, Literaturreferent des Kultusministeriums RLP
- Klaus Feld, Geschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Landesverband RLP
- Michael Jacobs, Journalist, Allgemeine Zeitung Mainz
- Ernst Heimes, Buchhändler und Autor
- Volker Galle, Autor